Decoder- Programmierung


Wer digital fährt, muss auch irgendwie die Decoder programmieren können. Die Industriellen Digitalsteuerungen bieten da nur begrenzten Komfort, und ich besaß nicht einmal diesen, denn ich hatte nur eine einfache Eigenbau- Digitalsteuerung. Deswegen suchte ich nach einer guten (und preiswerten) Eigenbau- Lösung.
Im Internet fand ich TMWDCC von Lars Lundgren, ein System bei dem ein PC mit einem Eigenbau- Interface die Züge über DCC steuert. Und nicht nur das, sondern auch Decoder programmierte!

Das Ganze lief über die Paralelschnittstelle des PCs, im Interface ein PIC- Microcontroller und dazu ein einfacher Booster. Das habe ich nachgebaut und damit lange Zeit meine Decoder programmiert. Der PC dafür war ein uralter DOS- Laptop, funktioniert alles heute noch.
Ein Vorteil des Systems waren die Decoderdateien, die die speziellen Eigenschaften der Decoder (Programmiermethode, CV-Nrn mit kurzer Beschreibung) enthielten.

Später fand ich im Web DER MOBA, ein System, bei dem das DCC- Signal durch die Serielle COM- Schnittstelle direkt erzeugt wurde. Das war doch genial! Da brauchte man außer einem PC nur noch einen Booster (und zur Rückmeldung eine kleine Schaltung), also noch weniger Bauaufwand!

Also ging ich ans Werk und schrieb in Turbo Pascal das erste Programmierprogramm. Die Unit zur Umwandlung der DCC- Befehle in RS232- Bytes war eine schweinemäßige Fleißarbeit, aber es gelang.
Leider entwickelten sich die PCs weiter, und so ein DOS- Programm läuft da nicht mehr.
Irgendwann kaufte ich mir dann "Delphi für Kids" und begang mit dem Schreiben eines entsprechenden Programms in Delphi III. Das läuft jetzt auf jedem Pentium- kompatiblen PC und ist windowsmäßig über Maus zu bedienen.
Die Decoderdateien von Lars Lundgren habe ich beibehalten und noch ein wenig ausgebaut, näheres dazu hier:

Decoderdateien

Decoder, die keine hohe Betriebsspannung benötigen (kleinere Spurweiten), kann man sogar direkt am COM- Port programmieren, aber für den vollen Komfort ist immer ein bischen Bastelarbeit nötig. Das, und die Tatsache, dass sich die Decoder- Hersteller leider nicht an die NMRA halten und mit meinem COM- Signal (obwohl NMRA- konform, aber mit unterschiedlich langen "Nullen" wegen der RS232 Start- und Stoppbits) sich z.B. die neueren kleinen Zimo- Decoder nicht programmieren lassen, veranlassten mich dazu, das Programm zusätzlich noch an eine andere Hardware anzupassen: LGB 55045. Die ist einigermaßen preiswert (ca. 50 Euro), leider rückten weder Massoth noch LGB mit Informationen über das Busprotokoll rüber, hab ich aber auch so rausbekommen (obwohl das recht fieß ist!).
zusätzlich steuerte Michael Antl ein COM- Objekt bei, das ohne Shareware- Meldung arbeitet, und hier ist nun das fertige Programm:

Download UDCC2.EXE



Hardware


Der PC erzeugt am COM- Port (9- polig) das Gleissignal (nicht LGB 55045- Betrieb) und so sieht die Schaltung aus:

Interface

Die Rückmeldung geht nur mit einer speziellen Hardware, wie z.B. hier dargestellt:

http://www.vogt-it.com/OpenSource/DDL/index.php3?connections

Man kommt aber durch die Datei- Speichermöglichkeit ganz gut ohne Rückmeldung klar.
Das Relais kann Stromunterbrechungen zum Decoder schalten, ist aber nur bei der Programmierung einiger ganz alter Decodertypen nötig.

Eine Programmierhardware mit allen Funktionen kann so aussehen:

Schaltung



Viel Erfolg beim Decoder- Programmieren! Wenn es Probleme oder Anregungen gibt: E- Mail!